Lake Manyara Nationalpark
Der Lake Manyara Nationalpark im Norden Tansanias wurde durch seine Baumlöwen berühmt und liegt am westlichen Ufer des Manyara Sees. Der leicht alkalische See, dessen Größe je nach Jahreszeit variiert, nimmt zwei Drittel des Nationalparks ein. Das Naturschutzgebiet bietet sich als optimaler Zwischenstopp zwischen Serengeti und Ngorongoro-Krater an und lockt die Besucher mit einer abwechslungsreichen Vegetation und vielseitigen Tierwelt.
Geschichte
Das Gebiet war zunächst ein kontrolliertes Wildtiergebiet, ab 1957 wurde es ein Wildtierreservat. Seit 1960 sind das nordwestliche Ufergebiet sowie Teile der Wasserfläche des Lake Manyara ein Nationalpark. 1981 wurde er von der UNESCO zum Biosphärenreservat ernannt, also zu einer Modellregion, in der nachhaltige Entwicklung in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht exemplarisch verwirklicht werden soll.
Auch Hollywood besuchte den Nationalpark bereits. Eine Filmszene aus dem Klassiker „Jenseits von Afrika“ wurde hier gedreht. Robert Redford und Meryl Streep flogen am Lake Manyara mit dem Flugzeug durch einen Flamingoschwarm.
Lage
Der Lake Manyara Nationalpark liegt im Norden Tansanias, ca. 120 km westlich der Stadt Arusha. Der kleine Massaiort Mto wa Mbu liegt in unmittelbarer Umgebung. Der Park ist 330 km² groß, etwa 220 km² davon werden vom See bedeckt. Das Gebiet liegt auf einer Höhe 960 bis 1.828 m über dem Meeresspiegel.
Tierwelt
Der Lake Manyara Nationalpark beheimatet viele typisch afrikanische Tiere. Besonders bekannt ist der Park für seinen Vogelreichtum und die Baumlöwen. Letztere sind selten geworden. Lange Zeit galt der Park als einziger, in dem das für Löwen atypische Verhalten beobachtet werden konnte. Tagsüber kann man die Löwen gelegentlich noch auf den Akazienbäumen liegend sehen. Die Löwen sind zwar rar geworden, dafür kann man jedoch umso besser Elefanten beobachten. Der Nationalpark bietet die größte bekannte Elefantendichte. Auch andere Dickhäuter wie Spitzmaulnashörner, Büffel und Flusspferde leben hier. Zudem begegnet man auf Safari Giraffen, Leoparden, verschiedene Antilopenarten, Paviane und Meerkatzen.
Die Vogelwelt umfasst insgesamt über 400 Arten, darunter mindestens 44 Arten tagaktiver Greifvögel. Zu den zahlreichen Wasservögeln zählen zum Beispiel Rosapelikane, Nimmersattstörche und Kormorane. Zwergflamingos können zu Tausenden vorkommen und den See pink färben.
Auch Reptilien sind zahlreich vertreten, an den Flüssen sieht man zum Beispiel oft den Nilwaran und auch einige Kobra-Arten kommen vor.
Landschaft
Der Lake Manyara liegt im Osten des Nationalparks. Im Westen wird er durch hohe Klippen des Großen Afrikanischen Grabenbruchs begrenzt. Im Süden des Parks liegen die heißen Quellen Maji Moto.
Im Nationalpark gibt es vielfältige Landschaftsformen. Der Grundwasserwald wird ganzjährig vom unterirdisch liegenden Wasser genährt. Entsprechend reichhaltig ist die Vegetation in diesem Bereich des Parks. Hier wachsen Maulbeerfeigen-Bäume, Mahagonibäume, Euphorbiengewächse und Fieberakazien.
Entlang des westlichen Ufers des sodahaltigen Lake Manyara wächst alkalines Grasland. Auch Sümpfe finden sich am Seeufer.
Im Süden liegt die trockene Baum- und Strauchsavanne mit Schirmakazien, Baobab- und Leberwurstbäumen.
Möglichkeiten
Im Lake Manyara Nationalpark kann man Tierbeobachtungen, Kulturausflüge und Kanufahrten machen. Zudem sind die angebotenen Fahrradtouren oder Waldwanderungen an den Hängen außerhalb des Parks eine schöne Abwechslung.
Der Nationalpark bietet sich als Zwischenstopp zwischen der Serengeti und dem Ngorongoro-Krater an. Aber auch als kleine Safari, für Bergsteiger oder bei Reisen mit Kindern ist der Besuch des Nationalparks optimal.
Beste Reisezeit
Der Lake Manyara Nationalpark kann prinzipiell das ganze Jahr über besucht werden. Von Juli bis Dezember sind erfahrungsgemäß mehr Tiere zu sehen, für Vogelbeobachtungen sind die Monate November bis Juni ideal.